Wellensittich
Der Wellensittich (Melopsittacus undulatus) gehört zur Ordnung der Papageien (Psittaciformes) und zur Familie der Eigentlichen Papageien (Psittacidae). Seinen Namen hat der Wellensittich von dem
wellenförmigen Muster seines Gefieders.
Die Heimat des Wellensittichs ist Australien, wo er angeblich 1792 von dem Geldfälscher Thomas Watling entdeckt wurde. 1840 wurden die ersten lebendigen Exemplare nach England exportiert. Der Handel
mit Wellensittichen stieg so sprunghaft, dass die australische Regierung schließlich 1884 ein Exportverbot für Wellensittiche verhängte. Dieses Exportverbot ist auch heute noch gültig, obwohl der
Wellensittich in Australien nicht zur Liste der bedrohten Arten gehört.
Der Wellensittich ist ursprünglich grün mit gelbem Gesicht. Es gibt jedoch mittlerweile ca. 100 Standard-Farbschläge, die von den Zuchtverbänden anerkannt werden. Die verbreitetsten Farben bei
Wellensittichen sind blau, gelb und grau. Es gibt auch weiße Wellensittiche.
Haltung und Pflege
Wellensittiche gelten als relativ problemlos in Haltung und Pflege. Dennoch sollten einige Dinge beachtet werden, damit die Vögle artgerecht leben können.
Wellensittiche sind Schwarmvögel. Sie müssen daher immer mindestens als Paar, besser noch in einem kleineren Schwarm mit mehreren Vögeln gehalten werde. Der Käfig sollte ausreichend groß sein und bei
einem Paar mindestens eine Länge von 80cm haben. Ein kleiner Schwarm von maximal 6 Wellensittichen braucht eine Zimmervoliere von mindestens 1m² Grundfläche. Außerdem ist darauf zu achten, dass die
Wellensittiche täglich Freiflug im Zimmer bekommen. Der Käfig sollte einmal wöchentlich mit einem sanften Spülmittel und viel frischem Wasser gründlich gereinigt werden.
Gefüttert werden Wellensittiche mit den handelüblichen Körnermischungen. Zusätzlich braucht der Wellensittich verschiedene Sorten von Rispenhirse (sehr kalorienreich, daher nur als Schmankerl
anbieten) und täglich Obst, wie Äpfel und Birnen oder Gemüse, bspw. Gurke oder Karotte. Allerdings verträgt der Wellensittich nicht alle Obst- und Gemüsearten. Daher sollte auf jeden Fall ein
Tierarzt befragt werden.
Wellensittiche brauchen außerdem täglich frisches Wasser sowie ein Vogelbad, dessen Wasser ebenfalls täglich gewechselt werden muss. Weiterhin brauchen Wellensittiche für ihre Verdauung Muschelgrit.
Außerdem braucht der Wellensittich eine Sepiaschale oder ein Mineralstein, an dem er sich seinen Schnabel abwetzen kann.
Von Sitzstangen und Spielsachen aus Plastik sollte man absehen. Empfehelnswert sind Sitzstangen aus Naturmaterial wie Holz in verschiedenen Durchmessern mit denen er sich die Gelenke trainieren und
an denen er herumknabbern kann. Auf keinen Fall gehören Plastikwellensittiche und Spiegel in den Käfig, sie werden mittlerweile als tierschutzwidrig angesehen. Solche 'Spielsachen' sind kein Ersatz
für einen Partner und verursachen bei Einzelvögel schwere Verhaltensstörungen und Aggressionen.
Bei artgerechter Haltung können Wellensittiche sehr alt werden. Alter von über 15 Jahren sind keine Seltenheit.
Nymphensittich
Der Nymphensittich (Nymphicus hollandicus) ist eine australische Vogelart aus der Ordnung der Papageien (Psittaciformes). War früher noch unklar, ob der Nymphensittich innerhalb der Papageien zu den
Kakadus oder den Sittichen gehört (ältere Bezeichnungen wie Kakadusittich und Keilschwanzkakadu deuten auf diese Unsicherheiten in der Nomenklatur hin), so ist es inzwischen sicher, dass er den
Kakadus zuzuordnen ist. Nymphensittiche sind beliebte und weit verbreitete Haustiere. Um 1840 kamen die ersten Wildfänge nach Europa, zehn Jahre später wurden sie erfolgreich gezüchtet.
Die genaue systematische Einordnung der Nymphensittiche innerhalb der Ordnung der Papageien ist bis heute nicht abschließend geklärt. Der heutige wissenschaftliche Name Nymphicus hollandicus wird
erst seit 1832 verwendet.
1788 nannte Johann Friedrich Gmelin den Nymphensittich „Kakadusittich“ mit dem lateinischen Namen Psittacus novae-hollandiae. Der zweite Teil dieses Namens stellt dabei eine Herkunftsbezeichnung dar:
Die ersten Entdecker Australiens, niederländische Seefahrer, hatten den australischen Kontinent „Neu-Holland“ genannt, lateinisch novae-hollandiae. 1792 legte der Ornithologe Robert Kerr den heutigen
Artnamen hollandicus fest. Der Zoologe Johann Georg Wagler stellte 1832 die Gattung Nymphicus auf. Es lässt sich heute nicht mehr ermitteln, wodurch er zu dieser Namenswahl inspiriert wurde.
Dem Nymphensittich wird heute eine systematische Sonderstellung zugewiesen, allerdings in naher Verwandtschaft zum Kakadu. Der Nymphensittich wird häufig in einer eigenen Unterfamilie der Kakadus
geführt. Die Unterfamilie Nymphicinae führt mit Nymphicus nur eine Gattung. Über die Entwicklungsgeschichte des Nymphensittichs gibt es verschiedene Thesen, allerdings konnte keine bewiesen werden.
Vermutet wird eine gemeinsame, bereits ausgestorbene Stammform. Aus dieser könnten sich sowohl die Plattschweifsittiche als auch die Nymphensittiche und in gleicher Linie die Kakadus entwickelt
haben. Inzwischen ist die nahe Verwandtschaft mit den Rabenkakadus (Calyptorhynchus), dem Helmkakadu (Callocephalon fimbriatum) und dem Rosakakadu (Eolophus roseicapilla) erwiesen.
Erscheinungsbild und Körperbau
Die etwa 30 bis 34 Zentimeter langen Vögel wiegen etwa 90 bis 110 Gramm. Sie werden 15 bis 20 Jahre alt, in Einzelfällen auch bis zu 30 Jahre. Das ursprüngliche Erscheinungsbild des Nymphensittichs
ist grau mit weißen Flügeldecken und einem orangen Wangenfleck. Die Hähne haben eine ausgeprägte gelbe Gesichtsmaske, die Hennen eine gelb-schwarze Querbänderung an der Schwanzunterseite.
Ungewöhnlich ist die lange spitze Federhaube auf dem Kopf, mit der die Tiere wahrscheinlich Empfindungen und Stimmungen ausdrücken.
In den letzten 60 Jahren wurden viele Farbschläge gezüchtet, die weit von der Wildform abweichen. Neben den wildfarbenen Nymphensittichen gibt es heute zum Beispiel Geperlte, Lutinos, Schecken,
Weißköpfe, Zimter und Kombinationen daraus. Die Unterscheidung der Geschlechter ist mit den neuen Farbschlägen erheblich schwerer und oftmals nur noch anhand des Verhaltens zu klären.
Natürlicher Lebensraum und Ernährung
Nymphensittiche leben in den trockenen Inlandsgebieten Australiens. Sie sind dort derzeit noch nicht gefährdet, der vorhandene Wildbestand gilt aber als abnehmend. Außer in geschlossenen Wäldern sind
Nymphensittiche fast in jeder Vegetationsform ihres Lebensraums anzutreffen. Die Schwärme leben nomadisch und durchstreifen dabei weitreichende Gebiete, nur zur Brutzeit lassen sie sich an einem
festen Ort nieder. Typischerweise setzt sich ein Schwarm aus bis zu 50 Individuen zusammen. Während der saisonalen Wanderungen bilden sich sehr große Schwärme. An Wasserstellen wurden bereits über
1.000 Tiere gleichzeitig beobachtet. Durch diese ständige Durchmischung der Population haben sich keine erkennbaren Unterarten entwickelt.
Wild lebende Nymphensittiche ernähren sich von halbreifen Gräsern und Hirsen. Weizen und Sorghum werden ebenfalls genutzt. Bei der Futtersuche auf dem Boden bleibt immer ein Schwarmmitglied
(bevorzugt ein Hahn) auf erhöhtem Posten sitzen, um bei Gefahr zu warnen.
Fortpflanzung und Sozialverhalten
Der Beginn der Brutsaison ist abhängig von einem entsprechenden Nahrungsangebot. Je nach klimatischen Bedingungen sind zwei bis drei erfolgreiche Bruten möglich. Die Vögel suchen sich Nistplätze in
Wassernähe – oft sind es Eukalyptusbäume, in denen sich die Nisthöhlen in etwa drei Meter Höhe befinden. Ein Gelege besteht aus vier bis sechs Eiern, die Brutdauer beträgt zwischen 18 und 21 Tagen.
Meist brütet die Henne nachts und der Hahn tagsüber. Partnerfüttern wurde bei frei lebenden Nymphensittichen nur sehr selten beobachtet. Die Küken sind beim Schlupf blind, die Augen öffnen sich um
den 10. Lebenstag. Nach etwa vier Wochen verlassen sie die Nisthöhle und lernen fliegen. Selbstständig sind Nymphensittiche nach acht bis zwölf Wochen, die Geschlechtsreife erlangen sie im Alter von
etwa neun bis zehn Monaten.
Auch innerhalb großer Schwärme leben Nymphensittiche monogam. Sie besitzen ein ausgeprägtes Gruppenverhalten, welches das Individualverhalten überwiegt. Bei Gefahr flüchten beispielsweise alle
Mitglieder der Gruppe, wenn nur ein Tier des Schwarms einen typischen Warnruf lautstark von sich gibt. Der Lockruf (oder Suchruf) dient dem Zusammenfinden einzelner Individuen oder kleinerer
Schwarmeinheiten vor z. B. einem gemeinsamen Flug zur Wasserstelle.
Haltung als Heimtiere
Nymphensittiche sind sehr anpassungs- und widerstandsfähig. Sie brüten deshalb in Gefangenschaft auch unter nicht-optimalen Lebensbedingungen. Daher wurden sie schon früh als Haustiere
geschätzt.
Nymphensittiche sind auch bei Heimtierhaltung ausgeprägte Schwarmtiere. Daher ist die gegengeschlechtliche paarweise Haltung ideal. Einzelhaltung kann zu Verhaltensstörungen und Fehlprägungen auf den
Menschen führen. Aus ruhigen, ausgeglichenen Vögeln können Schreier, schlimmstenfalls sogar Rupfer werden. Das heißt, sie verstümmeln sich selber, indem sie sich ihr eigenes Gefieder ausreißen.
Nackte Körperpartien, Narbenbildung und langjährige Schwierigkeiten bei der Resozialisierung sind keine Seltenheit.
Nymphensittiche benötigen viel Platz. Im Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien vom 10. Januar 1995 (herausgegeben von der „Sachverständigengruppe Gutachten über die
tierschutzgerechte Haltung von Vögeln“) wurde der Nymphensittich zwar nicht mit berücksichtigt, jedoch kann von der für vergleichbar große Vögel empfohlenen Mindestgröße für ein Paar in reiner Käfig-
oder Volierenhaltung ausgegangen werden: sie beträgt zwei Meter Länge, ein Meter Breite und ein Meter Höhe. Dabei ist die Größe der Grundfläche entscheidend, nicht die Höhe. Der höchste Punkt der
Voliere muss aber mindestens auf Augenhöhe der Menschen sein, da die Vögel sich sonst unwohl fühlen. Zur Einrichtung eignen sich ungiftige Naturäste in verschiedenen Dicken, Sisalseile, Schaukeln und
kleine Sitzbretter. Naturhölzer sind für die Abnutzung der Krallen von Vorteil, so dass ein Kürzen durch den Menschen nur äußerst selten nötig wird.
Jegliche Plastikeinrichtung dagegen birgt hohe Gesundheitsrisiken. So können geriffelte Kunststoffstangen und mit Sandpapier umwickelte Sitzstangen zu Ballengeschwüren führen. Darüber hinaus kann es
zu inneren Verletzungen aufgrund aufgenommener Plastikteile kommen.
Ernährung
Zur Fütterung eignen sich Edelstahl- oder Keramiknäpfe. Bei großem Platzangebot kann man auch in Tonschalen auf dem Boden füttern. Nymphensittiche entspelzen die Körner, daher sind Futterspender
ungeeignet. In großen Wasserschalen wird gern gebadet.
Eine vielseitige Saatenmischung bildet das Grundfutter. Die im Handel erhältlichen Großsittichmischungen enthalten meist zuviele Sonnenblumenkerne. Daher ist es sinnvoll, zu zwei Dritteln eine
Wellensittichfuttermischung unterzumischen. Kolben- und Rispenhirsen sind entsprechend der natürlichen Futteraufnahme eine besonders geeignete Ergänzung. Gemüse, Obst und frische Kräuter stellen
einen wichtigen Teil der Ernährung dar, ebenso wie Keimfutter. Belaubte Äste von ungiftigen Bäumen sind sinnvoll zur Beschäftigung der Vögel und als Quelle für Vitamine und Mineralien.
Verhalten
Die Tiere orientieren ihren Tagesablauf immer an den anderen Mitgliedern des Schwarms. Sie fressen gemeinsam, schlafen und putzen sich zur gleichen Zeit. Die oftmals im Zoohandel angebotenen Spiegel
simulieren einen nicht vorhandenen Sozialpartner. Sie sind als tierschutzwidrig abzulehnen.
Nymphensittiche zeigen ein sehr interessantes Balzverhalten. Die Hähne umwerben ihre erwählte Henne mit Gesang. Dabei stolzieren sie mit leicht abgestellten Flügeln um sie herum. Der Gesang ist
individuell ausgeprägt und verändert sich. Die Hähne üben nicht nur neue Gesänge ein, sondern kombinieren diese auch mit festgelegten Bewegungsabläufen. Sie strecken zum Beispiel die Flügel aus zu
einer bestimmten Tonabfolge. Nistkästen dürfen aber nur dann zur Verfügung gestellt werden, wenn eine amtliche Zuchterlaubnis vorliegt.
Das Nagen an verschiedenen Einrichtungsgegenständen wie Tapeten, Bildern und Türrahmen entspringt den natürlichen Verhaltensweisen der Nymphensittiche. Man kann mit Naturkork und frischen Ästen einen
Ausgleich schaffen, um solche Knabberattacken zu verhindern.
Bei trockener Heizungsluft und im Sommer baden und duschen Nymphensittiche sehr gern. Einige Tiere nutzen dazu die Wasserschale, andere bevorzugen es mit einer Blumenspritze abgeduscht zu werden.
Dabei sträuben sie ihr Gefieder auf und strecken die Flügel vom Körper ab.
Agaporniden
Die Unzertrennlichen (Agapornis) sind eine Gattung von kleinen afrikanischen Papageien, die zu den Eigentlichen Papageien (Psittacidae) und zur Unterfamilie der Edelpapageien (Psittaculinae) gehört.
Ihr Name rührt von ihrer sehr starken Paarbindung her, die normalerweise ein Leben lang andauert. Ihr extremes Paarverhalten (Kuscheln, Pflegen usw.) hat ihnen auch den Namen „Liebesvögel“
eingebracht (besonders verbreitet im englischsprachigen Raum, „Lovebirds“, sowie im wissenschaftlichen Namen Agapornis, von griech.: agape = Liebe und ornis = Vogel).
Unzertrennliche kommen wild im tropischen Afrika vor. Sie zählen gemeinsam mit den Langflügelpapageien und den auf Madagaskar endemisch vorkommenden Vasapapageien zu den typischen Papageienvertretern
der Afrotropis. Sie fehlen aber weitgehend in den trockenen Gebieten der Sahelzone und der Kalahari ebenso wie im Großteil der Republik Südafrika. Eine Art, das Grauköpfchen (A. canus), ist auf
Madagaskar endemisch.
Aussehen
Die Vögel sind zwischen 13 und 18 cm lang und etwa 50 g schwer. Das Gefieder ist überwiegend grün oder gelbgrün. Bei allen Arten außer dem Grünköpfchen (A. swindernianus) sind der Kopf und oft auch
die Brust auffällig farbig. Diese Färbung gibt den meisten Arten den Namen. Das Grünköpfchen weist dafür einen schwarzen Nackenring auf. Bei einigen Arten sind Oberschwanzdecken und Bürzel blau.
Einige der Arten (Ruß-, Erdbeer-, Pfirsich- und Schwarzköpfchen) haben einen auffälligen weißen Augenring. Bei diesen Arten gibt es kaum geschlechtsspezifische Unterschiede (wie auch beim Rosen- und
Grünköpfchen), bei den anderen Arten ist die optische Geschlechtsbestimmung möglich.
Arten
* Grauköpfchen (A. canus)
* Orangeköpfchen (A. pullarius)
* Tarantapapagei oder Bergpapagei (A. taranta). Nicht zu verwechseln mit dem Kea, der ebenfalls als Bergpapagei bezeichnet wird.
* Grünköpfchen (A. swindernianus)
* Rosenköpfchen (A. roseicollis)
* Pfirsichköpfchen (A. fischeri)
* Schwarzköpfchen (A. personatus)
* Erdbeerköpfchen (A. lilianae)
* Rußköpfchen (A. nigrigenis)
Quelle: www.wikipedia.de
Kanarienvogel
Kanarienvögel (Serinus canaria forma domestica) zählen, neben den Wellensittichen, zu den beliebtesten gefiederten Haustieren. Die wilde Urform des Singvogels, der Kanarengirlitz, der seinen Namen
von seiner Heimat, den kanarischen Inseln hat, wurde von den Spaniern Ende des 15. Jahrhunderts nach Europa gebracht und dort in Käfigen gehalten. Wegen ihres Gesanges, ihrer Munterkeit und ihres
gelben Federkleides wurden sie dort bald beliebte Haustiere und galten als Zeichen für Luxus und Weltoffenheit.
Das schöne gelbe Federkleid und ihr Gesang brachte ihnen bald den Namen "Sänger im gelben Federkleid" wobei meist nur die Männchen singen.
Haltung und Pflege
Die wilde Form der Kanarienvögel leben auf den kanarischen Inseln außerhalb der Brutzeit im Schwarm. Aus diesem Grund ist es unbedingt nötig, dass mindestens zwei Kanarienvögel zusammen im Käfig
gehalten werden. Einzeln gehaltene Kanarienvögel gehen meist schnell an Einsamkeit ein. Es spielt keine Rolle, ob zwei Männchen oder ein Männchen und ein Weibchen zusammen gehalten werden.
Der Käfig sollte so groß wie möglich sein. Besonders ist darauf zu achten, dass er lang genug ist, damit die Kanarienvögel auch im Käfig ein paar Flügelschläge machen können. Runde Käfige sind
ungeeignet, da sie nicht genug Platz bieten. Der Käfig muss einmal wöchentlich gründlich mit einem sanften Spülmittel und reichlich Wasser gereinigt werden.
Der Käfig sollte nicht zu überladen mit Stangen sein. Der Mindestabstand zwischen den Stangen sollte 30-40cm betragen. Plastikstangen sind gänzlich ungeeignet. Stangen aus Naturmaterialen wie Weiden-
und Ostbaumzweige mit Rinde sind besser. Idealerweise haben die Stangen noch unterschiedliche Durchmesser, damit die Vögel ihre Gelenke trainieren können. Stangen aus Naturmaterialien müssen
mindestens einmal monatlich ausgewechselt werden, da sich an ihnen Milben ansiedeln, die die Vögel infizieren könnten.
Kanarienvögel brauchen Sand oder Grit, um ihre Nahrung im Magen zerkleinern zu können Dies kann man ihnen entweder als Bodenstreu oder in Näpfen anbieten. Außerdem brauchen Kanarienvögel eine
Möglichkeit, sich täglich baden zu können. Ein Vogelbad schafft man am Besten mit einer Wasserschale im Käfig. Natürlich muss das Wasser regelmäßig gewechselt werden.
Damit der Vogel gesund bleibt und seine Muskeln nicht verkümmern, sollte er regelmäßig die Gelegenheit haben, seine Runden im Zimmer zu drehen. Dass dabei vorher Fenster und Türen geschlossen werden
sollten ist selbstverständlich.
Ernährung von Kanarienvögel
Neben den handelsüblichen Futtermischungen sollten Kanarienvögel einmal wöchentlich mit tierischem Eiweiß in Form von gekochtem Hühnereiweiß, Quark oder Joghurt gefüttert werden. Um eine ausreichende
Vitaminversorgung zu gewährleisten ist es außerdem wichtig, dem Vogel regelmäßig Obst wie Apfel, Banane oder Orange und Gemüse wie Paprika oder Blattsalat zu geben. Dabei ist das Obst und Gemüse
vorher gründlich zu waschen. Zur Brutzeit und in der Mauser ist der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen besonders hoch. Die Ernährung sollte also entsprechend angepasst werden.
Ein Kanarienvogel nimmt täglich 10-20% seines Körpergewichtes an Wasser zu sich. Eine ausreichende Versorgung mit täglich frischem Wasser ist daher unbedingt notwendig. Am besten eignet sich dazu
stilles Mineralwasser oder Leitungswasser. Abgekochtes oder destilliertes Wasser ist ungeeignet. Hin und wieder sollte man dem Wasser ein paar Tropfen der handelsüblichen Trinkzusätze zugeben.
Papagei
Die Papageien werden zoologisch der Ordnung der Psittaciformes (Papageienvögel) zugeteilt. Zu dieser Ordnung zählen ca. 350 Arten und 850 Unterarten. Zu dieser Ordnung gehören u.a. Wellensittiche,
Mönchsittiche, Graupapageien und viele andere bekannte Vögel, die hierzulande als Haustiere gehalten werden.
Allen diesen Vögeln ist der bekannte Papageienschnabel gemein, der u.a. zum Knabbern, Knacken, Halten, Aufschneiden, Aufnehmen von Nektar und für viele andere Aufgaben eingesetzt wird. Eine weitere
Gemeinsamkeit alle Papageienvögel ist ein Kletterfuß bei dem zwei Zehen nach vorn und zwei Zehen nach hinten gestellt sind und der Papageienschnabel. Dieser Fuß wird. u.a. auch dazu benutzt, Nahrung
an den Schnabel zu führen. Dies tun andere Vogelgruppen nur in Ausnahmefällen.
Papageien ernähren sich vorwiegend vegetarisch von Früchten, Samen, Blüten, Blätter, Rinde und Wurzeln. Dazu kommen je nach Art unterschiedliche Anteile tierischer Nahrung wie Insekten und
Insektenlarven. Fast alle Papageienarten brüten in Höhlen, vor allem in Baumhöhlen, Erdhöhlen aber auch in Termitenbauten.
Haltung und Pflege
Außerhalb der Brutzeit leben die Papageien in großen Schwärmen. Deshalb sollten Papageien auch in Gefangenschaft zumindest als Paar oder noch besser in Gruppen. Nur so sind sie artgerecht gehalten.
Der Mensch kann nie ein Ersatz für Artgenossen sein und ein Papagei, der einzeln gehalten wird, reagiert häufig mit Verhaltensstörungen wie Federrupfen und Dauerschreien.
Daneben braucht ein Papagei ausreichend Platz. Am besten eignen sich dazu große Flugvolieren. Alternativ muss der Papagei täglich die Möglichkeit haben, frei im Zimmer zu fliegen.
Im Käfig bzw. in der Voliere muss außerdem ausreichend frisches Trinkwasser sowie eine Bade-Möglichkeit vorhanden sein. Das Wasser muss täglich gewechselt werden. Alternativ zum Vogelbad kann man die
Papageien auch mit einer Blumenspritze abduschen.
Außerdem brauchen Papgeien viel Beschäftigung. Kiefernzapfen und frische Zweige und Äste, die die Vögel Benagen können sowie Ketten und Seilen um daran herumzuturnen sind ideale Spielzeuge. Auch die
Fütterung kann man mit Beschäftigung verbinden. Bananen in der Schale, ganze Maiskolben usw. eigenen sich sowohl als Futter als auch als Beschäftigung.
Papageien sollten abwechslungsreich und ausgewogen gefüttert werden. Da aber viele Fertigfutter zu fettreich und mineralienarm sind, müssen sie mit Obst, Gemüse etc. angereichert werden. Gut eignet
sich fertiges Taubenfutter als Grundlage für die Papageienfütterung. Da dies aber meist zu trocken ist, sollte es in Wasser eingeweicht werden.
Außerdem sollte regelmäßig ein Vitamin- und Mineralstoffpräparat aus dem Fachhandel oder vom Tierarzt über das angebotene Obst verabreicht werden. Außerdem sollte der Papagei regelmäßig ein
ungezuckertes Fruchtsaftgetränk bekommen, das ihn mit zusätzlichen Mineralstoffen und Vitaminen versorgt.
Wenn Papageien artgerecht gehalten werden, werden sie sehr alt. Viele der großen Papageienarten wie Aras, Kakadus, Amazonen und Graupapageien können ein Alter von 50 Jahren oder mehr erreichen. Es
wird sogar von Tieren berichtet, die über 100 Jahre alt geworden sind.
Quelle: netzwissen.com